AK Anderl & ÖGB Katzian – Offener Brief an EU Kommision – Mehr Steuertransparenz in der EU für gerechteren Beitrag

In einer gemeinsamen Mitteilung von Arbeiterkammer Präsidentin in Österreich, Renate Anderl, sowie ÖGB Präsident Wolfgang Katzian, wird aktuell mehr Steuertransparenz für Unternehmen gefordert.

Das Ziel sei hierbei durch mehr Transparenz einen gerechten steuerlichen Beitrag von multinationalen Unternehmen zu erhalten.

Offener Brief von AK, ÖGB & weiteren Organisationen

In einem offenen Brief von AK, ÖGB sowie rund 60 weiteren Organisationen wird aktuell aktiv an die EU Kommision sowie die EU-Regierungen dazu aufgerufen, sich für mehr Engagement und Veränderungen im Bereich der Steuertransparenz aktiv(er) einzusetzen.

EU Parlament- Für öffentliche Finanzberichte je Land

Im Einsatz für mehr Transparenz bei Steuern spricht sich das EU Parlament bereits für öffentliche länderweise Finanzberichte im Bereich der multinationalen Konzerte aus. Die EU Kommision und Regierungen stehen hier jedoch laut AK/ÖGB weiterhin auf der Bremse.

Der vorliegende Entwurf zur Steuertransparenz hat Verbesserungspotential

  • Aktuell müssten laut dem vorligenden Entwurf nur Aktivitäten in EU-Staaten sowie in Steueroasen ländergenau bekannt gegeben/veröffentlicht werden. Dies führe jedoch dazu, dass vorhandene Aktiväten in verbliebnden Drittstaaten gesammelt (aggregiert) gemeldet werden können.
  • Dies führt zu einem Verlust an Transparenz und liefert gleichzeitig für Unternehmen und multinationale Konzere einen Anreiz, bisherige Aktivitäten aus der EU in Drittstaaten zu verlagern, um die Maßnahme der Steuertransparenz in Form der ländergenauen Veröffentlichung zu umgehen.

Regelung greift erst ab 750. Millionen Konzernumsatz

Aus AK- und ÖGB-Sicht problematisch ist auch, dass die Regelungen erst ab der hohen Umsatzgrenze von 750 Mio. Euro konsolidiertem Konzernumsatz gelten sollen. Das würde die Anzahl der veröffentlichungspflichtigen Konzerne erheblich reduzieren.

Strengere Regeln für Banken & Rohstoffkonzerne

Zum Vergleich: Für Banken und Rohstoffkonzerne gelten die Transparenzvorschriften bereits ab 40 Mio. Euro.

Fortschritte für mehr Steuertransparenz sind klar erkennbar

Dass überhaupt eine konkrete Steuertransparenzregelung für Konzerne in Reichweite ist, ist zwar ein großer steuerpolitischer Fortschritt und vor allem den Bemühungen des Europäischen Parlaments geschuldet, fasst Katzian (ÖGB)  zusammen.

  • „Wir begrüßen es, dass im Bereich Steuertransparenz jetzt Fortschritte gemacht werden, aber dieser Schritt ist zu zaghaft.
  • Wir unterstützen die Bemühungen des EU-Parlaments für eine effektive Regelung, aber der aktuelle Entwurf muss nachgebessert werden.“

Von David Reisner

Hallo, mein Name ist David Reisner und seit dem Jahr 2007 betreibe ich zahlreiche Finanzportale. Das Internet eignet sich hervorragend, den Gebührendschungel von Banken und Versicherungen für Verbraucher transparent zu machen. Es geht aber auch um mehr.

Steuern sind nicht jedermanns Sache. Trotzdem muss man nicht gleich wegen jeder Frage einen teuren Steuerberater aufsuchen. Viele Fragen lassen sich auch so beantworten – aus der Praxis für die Praxis.

Auf dieser Seite biete ich keine Steuerberatung an, sondern beantworte steuerrelevante Fragen des täglichen Lebens und halte wertvolle Tipps für euch bereit. Anleitungen für Cum-Ex Geschäfte gibt es hier nicht, aber möglicherweise steht das Thema Dienstwagennutzung bei dem einen oder anderen auf der Agenda.

Kurz und gut, hier findet ihr Tipps und Hinweise, um das alltägliche Steuerallerlei ohne großen Aufwand zu euren Gunsten zu meistern und dabei auch noch Geld zu sparen.

Für konkrete Einzelfragen zu individuellen Problemen & Lösungen empfehle ich jedoch trotzdem, sich an einen Experten für Steuerrecht bzw. eine Steuerkanzlei bei Ihnen vor Ort zu wenden.