Dropshipping ist ein einfaches Geschäftsmodell im E-Commerce. Dabei bleibt die Ware oder das Produkt bis zur Bezahlung beim Produzenten. Das kann auch ein Großlieferant von Waren sein. Erst bei Bestellung erfolgt ein Versand vom Produzenten zum Kunden. Das heißt, es fallen weniger Risiken an, weil die Ware oder Waren nicht vorab eingekauft und gelagert werden. Dropshipping ist sehr beliebt für Einsteigern und vorteilhaft.
Ohne großen Aufwand erwirtschaften sich viele im Bereich Dropshipping ein interessantes Nebeneinkommen. Trotzdem müssen sich Betreiber mit dem Thema Steuern auseinandersetzen. Als Betreiber bleibt die Marge oder der Gewinn zwischen Einkaufs- und Verkaufspreis. Falls ein Shop damit in mehrere Länder liefert, gibt es auch mehrere Regelungen zu beachten. Wer in den Bereich Dropshipping einsteigt, hat in Deutschland die Pflicht, ein Gewerbe anzumelden. Die Anmeldung ist beim regionalen, zuständigen Gewerbeamt des Unternehmenssitzes durchzuführen. Je nach Bundesland beträgt die Gebühr für die Anmeldung des Gewerbescheins den Betrag von 15 bis 60 Euro.
Was sind die Vorteile des Dropshipping?
Das Businessmodell Dropshipping hat mehrere Vorteile für Einsteiger in diesen Bereich:
- Der Kapitalbedarf ist sehr gering. Die Waren sind nicht vorab einzukaufen und es entfallen Lagerungshaltung und -verwaltung der Waren.
- Aufträge sind leichter abzuwickeln in der Buchhaltung. Zahlungsausgänge und -eingänge liegen zeitnah beieinander und sind einfacher und übersichtlicher.
- Es besteht die Möglichkeit, ein Unternehmen damit nebenberuflich zu führen. Das private Risiko ist gering und ein Einstieg als Unternehmen ist leicht erreichbar.
Das Modell beim Streckengeschäft (engl. ‘Dropshipping’) ist aufgrund des überschaubaren Risikos sehr interessant für Neueinsteiger. Für Newcomer entfällt ein großer Teil der Verwaltungsarbeit, die nichts direkt mit dem Verkauf zu tun hat. In dieser Art des Online-Handels fallen Bestandsverwaltung, Logistik und Versand komplett weg. Andere Bereiche, die für den Erfolg des Unternehmens relevant sind, gewinnen dadurch an Bedeutung. Das sind folgende Bereiche:
- Zuverlässigkeit der Lieferanten
- Ein gut ausgewähltes Sortiment, das geringe Retouren erforderlich macht.
- Starker Kundenservice und ein sehr gutes Marketing
Welche Steuerregelungen sind beim Modell Dropshipping zu beachten?
Für Einsteiger gibt es auch bei den Steuern einen Vorteil. In Deutschland gibt es einen Steuerfreibetrag im Jahr 2024 von 10.908 Euro. Erst, wenn der Gewinn des Online-Handels über diesem Betrag liegt, sind auf Einnahmen Steuern zu zahlen. Dabei gilt es zu beachten, dass alle Einkommen zusammengerechnet werden. Wer noch ein reguläres Gehalt hat, erhöht damit sein Einkommen. Zusätzlich gibt es noch die sogenannte Kleinunternehmerregelung. Bei der Kleinunternehmerregelung gilt, wer unter 22.000 Euro im Jahr liegt oder im laufenden Geschäftsjahr unter 50.000 Euro, kann sie anwenden. Diese Regelung ist ebenso ein großer Vorteil. Denn sie vereinfacht die Buchhaltung. Statt einer aufwendigen Bilanzierung genügt eine Einnahmeüberschussrechnung. Zusätzlich ist an das Finanzamt keine Mehrwertsteuer abzuführen.
Wer bei Dropshipping Einkommenssteuer zahlt, unterliegt der Steuerprogression. Diese berechnet sich nach Höhe des Einkommens. Die jährliche Einkommensteuererklärung ist eine Pflicht. Sie gibt dem Finanzamt Auskunft über die Einnahmen und Ausgaben des Unternehmens. Der Gewinn ist relevant und es gibt dafür Steuertabellen. Einzelunternehmen sind in Deutschland generell steuerpflichtig und Einnahmen haben Steuern.
Was gibt es bei Einfuhrumsatzsteuer und Zoll zu beachten?
Bei Waren, die vom Ausland nach Deutschland eingeführt werden, errechnet sich eine Einfuhrumsatzsteuer bei nicht EU-Länder und bei Drittländern. Zollgebühren setzen sich aus der Höhe des Warenwerts, ausländischen Steuern und Transportkosten zusammen. Die Einfuhrumsatzsteuer ist ähnlich wie die Umsatzsteuer und beträgt 7 Prozent oder 19 Prozent. Liegt der Einkaufswert unter 26,30 Euro, fällt die Einfuhrumsatzsteuer weg. Zollgebühren fallen erst an, wenn der Warenwert über 150,00 Euro beträgt.
Was bedeutet beim Dropshipping Umsatzsteuer oder Mehrwertsteuer?
Wer nicht unter die Kleinunternehmerregelung in Deutschland fällt, zahlt Umsatzsteuer oder Mehrwertsteuer. Diese Steuern fallen nur an, wenn die Produkte an Kunden innerhalb von Deutschland gehen. Je nach Produktart zahlen Unternehmen 7 oder 19 Prozent Mehrwertsteuer an das Finanzamt.
Wenn sich die Kunden außerhalb der EU in einem Drittland befinden, zahlen Unternehmen keine Umsatzsteuer. Innerhalb der EU-Staaten gibt es allerdings eine Unterscheidung zwischen B2B- oder B2C-Kunden. Erfolgt ein Verkauf an einen privaten Kunden in einem anderen EU-Land, gilt entweder der deutsche oder der Mehrwertsteuersatz des jeweiligen Landes. Die Höhe der Mehrwertsteuer ist abhängig von der Produktart und Höhe des Gesamtumsatzes.
Wenn ein Online-Handel beim Dropshipping eine große Menge in ein anderes Land verkauft, benötigt der Verkäufer eine lokale Umsatzsteuer-ID. Denn dann ist eine Steuer an diesen Staat weiterzuleiten. Für die verschiedenen Länder gibt es eine länderspezifische Schwelle, die in Tabellen nachzulesen ist. Seit Juli 2021 ist eine neue „One Stop Shop“-Regelung zu beachten. EU-weit liegt die Lieferschwelle bei 10.000 Euro. Auf Wunsch sind die OSS-Steuern auch direkt in Deutschland zu zahlen.
Diese Steuerberechnungen für das Dropshipping z.B. für Dropshipping & Steuern in Österreich sind kompliziert. Des Weiteren benötigen Shops oder Online-Handel, die so agieren, eine zusätzliche Umsatzsteuer-ID. Dies ist der Fall, wenn der Jahresumsatz über die Kleinunternehmerregelung hinausgeht. Bei der Kleinunternehmerregelung sind Geschäfte von einem Jahresumsatz von 22.000 Euro, die mit anderen Unternehmen (B2B) innerhalb der EU erfolgen, abgedeckt. Da diese Regelungen umfangreich sind, bietet Shopify dafür einen Service an. Bei Shopify beinhaltet der Endpreis die in dem jeweiligen Land anfallende Mehrwertsteuer. Die Mehrwertsteuer ist damit Teil des Verkaufspreises.
Fazit oder Zusammenfassung
Dropshipping ist für den Verkauf von Waren ein sehr interessantes Modell. Dennoch sind die steuerlichen Herausforderungen dabei nicht zu unterschätzen. Ohne Vorkenntnisse fällt es Anfängern schwer, den entsprechenden Produktpreis zu kalkulieren. Der Endpreis umfasst schließlich alle anfallenden Steuern. Die Bürokratie und Kosten sind einzurechnen für die Kunden. Bei zahlreichen Kunden aus anderen Ländern und die Kunden sowohl Privatpersonen als auch Geschäftspersonen sind, ist einiges zu beachten. Deswegen sind Experten auch beim Dropshipping, um Rat und Tipps zu bitten. Es gibt schon entsprechende Softwareprogramme, die einen besseren Überblick bieten. Eine gute Software macht darauf aufmerksam, wenn eine bestimmte Lieferschwelle in einem Land überschritten wird. Denn dann ist eine Umsatzsteuer zu zahlen. In ein gutes Softwareprogramm lassen sich auch Daten importieren. Das können beispielsweise Daten aus Shops wie Amazon oder Ebay sein. Die Daten sind dann automatisch in den eigenen Shop zu importieren. Das erleichtert die Arbeit beim Dropshipping und gibt einen besseren Überblick.
Wichtig: Für konkrete Fragen zum Thema Dropshipping und Steuern in Österreich, Deutschland, der Schweiz oder in anderen Ländern unbedingt Experten zum Thema Steuern wie Steuerberater fragen!