Steuerhilfe in der Schweiz – Das ist anders als in Österreich

Das Thema Steuern ist für den Großteil ein unangenehmes Thema. Jedes Jahr müssen Millionen an Menschen in Österreich und anderen Ländern ihre Steuer machen. Doch aufgrund der diversen Regeln und anderen Dingen fällt es einem schwer, die Übersicht zu halten.

Aus diesem Grund lohnt es sich mehr mit der Steuerhilfe zu beschäftigen. Im heutigen Artikel soll es speziell um die Schweiz gehen und wo die Unterschiede zu Österreich liegen. Weitere Informationen zu diesem Thema und mehr sollen im folgenden Ratgeber ausführlich beantwortet werden. Zudem gibt es noch einige Tipps & Tricks, wie sich die Steuer einfacher für jeden erledigen lässt.

Wer muss die Steuer abgeben?

Ganz zu Beginn macht es Sinn zu klären, wer überhaupt in der Schweiz eine Steuer abgeben muss. Jeder, welcher das 18. Lebensjahr erreicht hat und über ein eigenes Einkommen verfügt, ist zur Abgabe der Steuerpflicht verpflichtet. Die Aufforderung dafür selbst kommt in jedem Jahr. Wer seine Arbeit allerdings vereinfachen will, sucht sich hier einen Steuerberater. Mehr dazu aber später im Artikel.

Die Abgabe der Steuererklärung wirkt immer ein Jahr rückwirkend. Wer zum Beispiel im Jahr 2022 18 wurde, kann die Erklärung im Jahr 2023 für das vorherige Jahr rückwirkend abgeben. Weiterhin gibt es Unterschiede für Ehepaare. Anders als in Österreich gibt es in der Schweiz keine Ehegattensplittung. Hier gilt die gemeinsame Veranlagung. Sie müssen dabei stets eine gemeinsame Steuererklärung abgeben. Sie ist sogar in dem Jahr notwendig, in dem geheiratet wurde. Weiterhin wird in der Schweiz zwischen beschränkter und unbeschränkter Steuerpflicht unterschieden.

Unbeschränkt steuerpflichtig ist man, wenn der Wohnsitz sowie dessen Arbeitsplatz in der Schweiz liegt. Etwas anders hingegen sieht es bei der beschränkten Pflicht aus. Diese gilt insbesondere für Diplomaten im Ausland, welche im Ausland keine Steuern zahlen. Natürliche Personen hingegen sind Menschen, die in der Schweiz ihr Einkommen erzielen, aber nicht dort ihren eigentlichen Wohnsitz haben. Ebenfalls relevant für die beschränkte Steuerpflicht ist die wirtschaftliche Zugehörigkeit.

Und dafür bestehen unter anderem die folgenden Möglichkeiten:

  • -> Inhaber sowie Nutzniesser von Geschäftsbetrieben in der Schweiz
  • -> Personen, die keine Grenzgänger sind und ihr Einkommen in der Schweiz erzielen
  • -> Eigentümer von Grundstücken
  • -> Bezieher von Pensionen
  • -> Bezieher von Leistungen aus privaten Einrichtungen
  • -> usw.

Was lässt sich steuerlich absetzen?

Ebenfalls immer wieder eine Frage ist: Was genau kann in der Schweiz verglichen zu Österreich abgesetzt werden?

Das hängt ganz von der Art der Beschäftigung ab. Generell ist es aber wichtig zu wissen, was genau sich von der Steuer absetzen lässt und was nicht. Entscheidend dabei sind auch die Höhen. Wer sich noch nichts darunter vorstellen kann, enthält anbei eine Liste mit der Zusammenfassung. Unter andere lassen sich in der Schweiz absetzen:

  • 1) Prämien aus Versicherungen absetzen
  • 2) Berufsauslagen steuerlich absetzen
  • 3) Kosten für Weiterbildung absetzen
  • 4) Steuern im Nebenjob
  • 5) Absetzung bei Kindern
  • Quelle & Tipps: steuerhilfe.ch

Ebenfalls oft vergessen wird das Thema private Vorsorge. Zusätzlich ist es nämlich möglich die Beiträge für Unfallversicherung und co. abzusetzen. Nochmal anders sieht es aus, wenn die betroffenen Personen selbstständig sind. Diese können bis zu 20 Prozent ihres Nettoeinkommens steuerlich absetzen. Übrigens können Haftpflichtversicherung, Hausratversicherung, Autoversicherung sowie Sachversicherungen nicht steuerlich abgesetzt werden.

Wie lassen sich Steuern sparen?

Steuerhilfe in der Schweiz kann auf unterschiedliche Wege stattfinden. Wer nicht einen extra Berater aufsuchen will, kann sich auch an diversen Tipps & Tricks orientieren.

Wer das noch nicht getan hat, findet anbei eine kleine Tabelle mit hilfreichen Tipps, die jeder umsetzen kann:

  • Weiterbildungen absetzen
  • Berufsauslagen absetzen
  • Spenden von Einkommenssteuer absetzen
  • Kursgewinne sind steuerfrei
  • vorzeitig Steuern zahlen
  • Leasingkosten lassen sich nicht absetzen
  • Experten um Hilfe fragen
  • Einkäufe in der Pensionsklasse

Letztendlich hängt das Ganze stark von der eigenen Situation ab. Denn es gibt auch Menschen, die keine Kinder haben oder selbstständig von ihrer eigenen Arbeit leben. Hier lohnt es sich genau hinzusehen und bei Fragen immer nach Hilfe zu suchen.

Steuer selbst ausfüllen

In der Schweiz gibt es ebenfalls die Möglichkeit, seine Steuer selbst auszufüllen. Berater an sich sind eine tolle Hilfestellung. Allerdings sind sie bei einfachen Steuerverhältnissen oft nicht notwendig.

Meistens ist das dann der Fall, wenn die Betroffenen über keine höheren Finanzen oder Immobilienvermögen verfügen. Moderne Hilfsmittel sowie passende Software erleichtern diesen Prozess ungemein. Beiträge werden automatisch addiert und können in die richtige Kategorie eingeordnet werden.

Was viele in diesem Zusammenhang vergessen. Wurde die Steuer einmal selbst ausgefüllt, lassen sich viele der Daten aus dem Vorjahr ohne Probleme übertragen. Das spart vor allem Zeit und Geld. Bei Fragen oder Unklarheiten hilft die Wegleitung zur Steuererklärung weiter. All das kann auf der Website vom zuständigen kantonalen Steueramt aufgerufen werden.

Checkliste – passenden Berater finden

Der wohl einfachste Weg ist die Suche nach einem passenden Steuerberater. Diese gibt es in der Schweiz überall ähnlich wie in Österreich. Sie empfiehlt sich insbesondere für Menschen, welche bei der Abgabe ihrer Erklärung keine Fehler machen wollen. Denn vergessene Beträge und co. können hohe Strafen verursachen. Wie oben bereits angesprochen lohnt sich ein Berater nur in bestimmten Fällen.

Wann er sich lohnt, zeigt folgende Auflistung:

  • bei Überprüfung, ob alles richtig gemacht wurde
  • bei komplizierten Steuerverhältnissen
  • wenn sich veränderte Steuerverhältnisse ergeben
  • wer keine Lust hat seine Steuern selbst zu machen

Hierbei darf natürlich nicht vergessen werden, dass Steuerberater für ihre Dienste Geld haben wollen. Grundsätzlich aber lässt sich festhalten, dass die Hilfe von einem Steuerberater ein Muss ist, sofern komplexe Prozesse bearbeitet werden müssen.

Diese können mit ihrer Erfahrung unter anderem noch weiteres Einsparpotenzial entdecken. Jedoch stellt sich die Frage: Wie genau kann überhaupt ein vertrauenswürdiger Berater gefunden werden und auf welche Faktoren kommt es an?

Im Großen und Ganzen kommt es an auf:

  • Titel
  • Branchenverband
  • Fachwissen
  • Sympathie
  • Empfehlungen

Beim Titel selbst sollte immer ein diplomiert oder eidg. diplomiert vorhanden sein. Auch ein Fachausweis gilt als Titel. Diesen dürfen nur Menschen verwenden, die eine Berufsprüfung absolviert haben.

Eine weitere Sicherheit bietet die Mitgliedschaft in einem der beiden Verbände Expertsuisse oder Treuhand Suisse.

Besonders wichtig in diesem Zusammenhang ist vor allem das Fachwissen. Sympathie darf auf keinen Fall ignoriert werden. Denn wenn einem eine Person unsympathisch ist, sollte man besser auf sein Bauchgefühl hören. Auch Empfehlungen können vor Schlimmerem bewahren.

Fazit: Steuerhilfe in der Schweiz ist in vielen Punkten recht ähnlich mit Österreich. Allerdings gibt es auch Bereiche, in denen größere Unterschiede zu erkennen sind. Wichtig ist natürlich, was genau von der Steuer abgesetzt werden kann und wann nicht.

Auch der Zeitpunkt für die Abgabe sollte nicht verpasst werden. Hierbei lohnt sich ein Blick auf die jeweiligen Fristen, die sich abhängig vom Gebiet etwas unterscheiden können. Wer überhaupt keine Zeit hat und die Steuer von einem Professionellen machen lassen will, sollte nach passenden Beratern suchen. Die wichtigsten Kriterien dafür und mehr wurden weiter oben bereits angesprochen.

Von David Reisner

Hallo, mein Name ist David Reisner und seit dem Jahr 2007 betreibe ich zahlreiche Finanzportale. Das Internet eignet sich hervorragend, den Gebührendschungel von Banken und Versicherungen für Verbraucher transparent zu machen. Es geht aber auch um mehr.

Steuern sind nicht jedermanns Sache. Trotzdem muss man nicht gleich wegen jeder Frage einen teuren Steuerberater aufsuchen. Viele Fragen lassen sich auch so beantworten – aus der Praxis für die Praxis.

Auf dieser Seite biete ich keine Steuerberatung an, sondern beantworte steuerrelevante Fragen des täglichen Lebens und halte wertvolle Tipps für euch bereit. Anleitungen für Cum-Ex Geschäfte gibt es hier nicht, aber möglicherweise steht das Thema Dienstwagennutzung bei dem einen oder anderen auf der Agenda.

Kurz und gut, hier findet ihr Tipps und Hinweise, um das alltägliche Steuerallerlei ohne großen Aufwand zu euren Gunsten zu meistern und dabei auch noch Geld zu sparen.

Für konkrete Einzelfragen zu individuellen Problemen & Lösungen empfehle ich jedoch trotzdem, sich an einen Experten für Steuerrecht bzw. eine Steuerkanzlei bei Ihnen vor Ort zu wenden.